Ich gebe zu, ich kann nicht gut einfach nur herum sitzen und Nichts tun. Die Wohnung wird geputzt, die Kamera neu ausprobiert und der Hund muss auch zur Maniküre wenn wir bei dem Sauwetter nicht ständig draußen sind. Einfach mal auf der Couch sitzen und fern sehen mache ich eigentlich nicht zu oft.
Mir fällt immer wieder etwas Neues ein, was ich ausprobieren möchte. Und NEIN! - Nicht alles ist auch immer gelungen... z.b. wollte ich unbedingt mal ein Café eröffnen in dem ich kleine Macarons (diese kleinen bunten, runden Keksteilchen mit Füllung) mit Kakao serviere in alten Berliner Räumlichkeiten mit antiken Fliesen und weissen Tischchen. Also übte ich und backte ich mir nen Wolf an den französischen Gebäckteilchen die ich im Lafayette so dekorativ-teuer in der Vitrine gesehen hatte. Ich kaufte kiloweise Puderzucker und Eier, die zwischen Eigelb und Eiweis getrennt werden mussten... damit die Masse genau 13 Minuten bei exakt 128 Grad im Umluftofen ihre ganze bunte Pracht entfalten konnte. Unmengen dieser kleinen Biester habe ich in die Tonne gekloppt und weitere Unmengen mussten Kollegen und Freunde probieren. Es ist einfach eine Kunst, diese luxuriösen Süssteilchen herzustellen. Nicht meine Kunst... die kleinen Scheißerchen waren einfach zu heimtückisch um in einem Café damit Geld zu verdienen. Mal ganz abgesehen davon, dass die berliner Ladenlokale schneller an Handyverkäufer und Friseure vergeben waren, als ich gucken konnte. Hinzu kam ein winzig kleines Gefühl im Bauch, was mir klar und sicher zu verstehen gab, dass ich zwar Kaffee kochen konnte, ein Café aber vielleicht doch nicht meine Zukunft sei. Den Rest kennt Ihr aus meinem ersten Blog.
So. Jetzt male ich also. Ich kann Euch nichtmal genau erklären wie es dazu kam... aber vor ein paar Wochen hatte ich Langeweile. Der Januar ist ja bekanntlich immer etwas verschlafener. Also fand ich eine Leinwand und kaufte ein paar Farben und versuchte eine neue Picassa zu werden. Die ersten paar Malereien regten mich selbst auf, weil ich nicht das auf die Leinwand bekam was mir im Kopp herumschwirrte. Ähnlich bei der Fotografie.... auch da funktionieren einige meiner Ideen in natura wunderbar... andere eben so gar nicht. Letztens dachte ich, es würde großartig aussehen einen Schnurrbart aus Thymian in ein toll gestyltes junges Gesicht mit Gel aufzutragen... die kleinen grünen Blätter als Schnurrbart - konnte doch nur gut werden... NOPE! Nicht gut. Meine Freundin musste dran glauben. Gelächter im Anschluss. Manche Sachen sehen in meinem Kopf und meiner Phantasie einfach toll aus - im echten Leben nicht so ;-) Da lautet trotzdem meine Devise - nicht gleich aufgeben. Ist ja auch irgendwie eine Art von Kunst an die man sich heran tasten muss, oder?
Also malte ich meine Gemälde weiter. Bis ich sie so kreativ und farbenfroh fand, dass ich sie mir selbst aufhängen würde. Ich experimentiere ständig an irgendwelchen Ideen. Mit Make-up, Fotos, Bildern und Farben. Es erfüllt mich, häufiger einen Schritt weiter in eine andere Richtung zu gehen, ohne gleich gewohnte Dinge aufzugeben. Warum auch nicht? Ich verdiene mein Geld mit meinen Ideen. Ich gebe zu, ich habe keine Kinder... mein Dackelmädchen und mein dickes Katerchen sind meine Babies, aber ansonsten habe ich die Freiheit mich auf alles kreativ zu konzentrieren, was ich möchte. Und das mache ich
gut und gerne auch mal bis in die Nacht. Mein Mann lässt mich ;-) Ich habe mich ja, wie Ihr aus meinem ersten Blog wisst, bereits beruflich für einen guten Weg entschieden und bin glücklich damit. Die Reaktionen auf meinen ersten Artikel haben mich berührt, weil viele andere Menschen auch einen harten, ähnlichen Weg hinter sich gebracht haben. Ich freue mich immer über Eure Geschichten - bitte schreibt mir mehr in die Kommentare!
Mit vielen vielen Menschen und auch Freunden habe ich in letzter Zeit gesprochen, die Ideen haben, sei es beruflich oder privat, sich aber am Ende nicht trauen, diese umzusetzen. Über all diese Ideen könnte ich ausflippen vor Freude! Da sind so tolle Geschäftsideen und ein Haufen Potential in all diesen Vorstellungen vorhanden und trotzdem fehlt es oft an Mut zur Umsetzung. Eine Freundin aus Berlin z.b. liebt Tiere! Sie ist Vegetarierin und achtet auf das Wohl unserer Umwelt. Allein dafür liebe ich sie schon (und dafür das wir uns ziemlich oft beim Bayern um die Ecke besoffen haben - aber das nur nebenbei)... sie arbeitet fest angestellt, unternimmt einmal im Jahr mit ihrem Mann eine tolle, lange Reise und ist im Großen und Ganzen zufrieden mit ihrer Arbeit. Aber ihr hättet dieses Leuchten in ihren Augen sehen sollen als sie mir von Ihrem "kleinen" Traum ihrer Tierpension erzählte... wie sie diese aufziehen würde, wie sie das Tierhotel einrichten und unterhalten würde. Egal ob es ein Traum ist den jeder für super halten mag oder nicht.... die Energie die meine Freundin versprühte als sie davon erzählte, wird sie niemals in einem anderen beruflichen Bereich so sehr versprühen. Ich wünsche mir bis heute, dass sie Ihre Idee irgendwann in ihrem Leben umsetzt.
Das war nicht die einzig leidenschaftliche Erzählung von einer Geschäftsidee, die ich in den letzten Monaten gehört habe. In solche Ideen kann ich mich hineinsteigern, habe das Hintergrundwissen aufgrund meines steuerlichen und selbständigen Backgrounds und würde am liebsten alle Freunde mit ihren Träumen begleiten und diese sofort in die Tat umsetzen. Was ich sagen will... ich selbst kann mich schon entscheiden was ich tun möchte. Das hab ich schon. Und doch möchte ich mich gar nicht davon abhalten lassen auch neue Sachen auszuprobieren. Malen, backen wohl eher nicht mehr, fotografieren und die verrücktesten Stylings erstellen, die die Welt je gesehen hat (vielleicht mal mit Rosmarin). :-)
Also male ich jetzt mal eine Runde und warte gespannt auf Eure Kritik.
Mir wäre es eine Freude, wenn noch mehr Menschen keine Angst vor Kritik an ihrer Idee haben, sich etwas trauen wofür ihr Herz schlägt, nicht blauäugig - auf keinen Fall. Aber die sich trauen einen Schritt zu gehen. Sei es denn in das eigene Business, einen neuen Kochkurs zu belegen, ein ungewohntes Outfit anzuziehen, eine Gesangskarriere zu starten. Das Ihr einfach den Glauben an etwas habt, wozu Ihr schon immer Lust hattet und die Angst die ggf. im Wege steht einfach mal aussen vor lasst.
Schreibt mir von Euren Ideen oder Euren Ängsten oder Träumen, die ihr unbedingt noch in die Tat umsetzen wollt oder was Euch auf der Seele brennt und in diesem Leben einfach noch erlebt werden muss.
Ich freue mich über jeden einzelnen Kommentar.
Auf Bald, Eure PAM
PS: Anbei meine ersten "Werke" gemalt mit den unterschiedlichsten Farben und Konsistenzen, mit Make-up Pinseln, Sprühdosen, Kosmetiktüchern (siehe Foto im Anhang) und Kochlöffeln. Die alten Zeitungsausschnitte die Ihr in einigen Bildern sehen könnt, habe ich vom Flohmarkt einer sehr alten Dame erworben, die vernarrt war in Filme und die leidenschaftlich und akribisch datiert den Film-Kurier, eine Film - Zeitschrift sammelte. Die Ausgaben liegen zwischen den Jahren 1936 und 1942 und zerfallen teilweise in meinen Händen. Aber ist es nicht eine schöne Idee, einen Teil dieser Sammelleidenschaft der alten Dame in den Bildern festzuhalten und am Leben zu erhalten?
Die Bilder könnt Ihr erwerben in meinem Shop unter: ART
Kommentar schreiben